Lebendiges Wasser 

Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers sein, das ins ewige Leben quillt.

Johannes 4,14

Kaltes klares Wasser – was gibt es besseres? Wie oft am Tag nutzen wir Wasser? Zum Trinken, zum Duschen, zum Waschen, zum Putzen… Für die Schule, die wir in Mosambik aufbauen wollen brauchen wir das Wasser als Erstes für den Bau. Anders als in Deutschland gibt es keinen Wasseranschluss, den wir nutzen könnten – genauso wenig haben wir in Ile einen Betonmischer oder gar ein Fahrzeug, das die fertige Mischung liefert. Jeder Sack Zement wird auf der Baustelle vor Ort in einer kleinen provisorischen Grube mit Wasser und Sand gemischt und sofort verwendet.

Die Menschen, die dort wohnen, wo unser Schulgelände liegt, laufen für jeden Eimer Wasser mehrere Kilometer. Da das für unseren geplanten Bau eher „unpraktisch“ ist, lag es für uns nahe, als ersten Schritt den Bau eines Brunnens anzugehen. Das ist zunächst mal keine ganz leichte Sache, da sich nicht einfach sagen lässt, wo unter der Erde das Wasser genau zu finden ist. Zudem muss man um die 50 Meter tief bohren, um überhaupt Wasser zu finden.

Im Juli dieses Jahres war es nun endlich so weit. Eure Spendengelder haben es uns ermöglicht, eine Firma zu beauftragen, einen Brunnen zu bohren. Wie stellt man sich so einen Brunnen vor? Letztlich ist es ein sehr tiefes Loch im Boden mit einem Durchmesser von etwa 15 cm. Dieses wird durch spezielle Rohre abgesichert und anschließend wird eine Tauchpumpe hineingehängt, die das Wasser nach oben in ein riesiges Wasserfass pumpt. Das Wasserfass wiederum steht auf einem Wasserturm. Von diesem Fass aus geht dann eine Leitung nach unten und das Wasser kann aus einem Wasserhahn entnommen werden.

Als der große Bohrwagen auf das Schulgelände fuhr, war das für uns alle erstmal sehr aufregend! 

Die Bohrfirma hatte uns zugesichert zu bohren, bis sie Wasser finden würden, zudem gab es ein Gutachten, das zuvor das Vorhandensein von Wasser unter unserem Grundstück bestätigte.

Außer uns war die komplette Nachbarschaft da, denn natürlich wollen wir, dass auch unsere Umgebung profitiert. Kurzfristig vom fließenden Wasser – langfristig von Gottes Wort, von seinem lebendigen Wasser, das unseren Durst nach Leben stillen kann.

Wir alle waren sehr beeindruckt von der „Bohrmaschine“ und der Professionalität der Bohrfirma. Die Bohrrohre verschwanden nach und nach unter der Erde, immer mehr Sand und feuchter Schlamm wurde an die Oberfläche befördert – jedoch gab es kein Wasser! Unser Besuch aus Deutschland musste am nächsten Tag abreisen und wir wollten so gerne Erfolge sehen.

Früh am nächsten Morgen wurde daher eine zweite Bohrung an einer anderen Stelle auf dem Grundstück gestartet und tatsächlich! Wasser wurde gefunden und die Freude war groß! 

In den folgenden Wochen haben unsere Mitarbeiter vor Ort die Pumpe angeschlossen und den Zugang abgesichert (linkes Bild). 

Auch der Wasserturm ist fertig gemauert und gestrichen. Zuletzt wird noch das 5000 Liter-Fass auf dem Turm befestigt und dann gefüllt.

Wir sind wirklich sehr dankbar, dass wir diesen ersten großen Schritt mit eurer und Gottes Hilfe realisieren konnten!